Posts Tagged ‘Amélie Schneider’

Wer die Wahl hat, hat die Qual: 98 Einreichungen für gute aussichten 2018/2019, begutachtet von 9 Juror/inn/en

Dienstag, Oktober 9th, 2018

Die ganze Gang im Grünen! August 2018, Neustadt/Weinstrasse, im Garten des Headquarters unterbricht die neunköpfige Jury von gute aussichten – junge deutsche fotografie//new german photography 2018/2019 ihre Tagung, um sich zu einem Bild zu versammeln. Erste Reihe, v.l.: Hedi Lusser, Bildchefin der Zeitschrift ZEIT Campus, Hamburg; Gerhard Steidl, (Fotobuch-) Verleger aus Göttingen und Magnus Pölcher, kuratorischer Assistent im Haus der Photographie, Deichtorhallen Hamburg, der die Vorbereitungen für die Jury massgeblich unterstützt hat und die Sitzung als Beobachter begleitete. Zweite & dritte Reihe, v.l: Stefan Ostermeier, Bildchef unseres „ältesten“ Medienparterns, des Magazins brand eins, Hamburg und uns seit Jahren freundschaftlich verbunden; Amélie Schneider, Bild-Liebhaberin und -Kennerin, ebenfalls seit Jahren Mitglied der Jury, immer wieder überraschend Textstark und seit September 2018 in der Bildredaktion der Zeitschrift Geo tätig; Elger Esser, belesener und geschichtenreicher Fotograf und Künstler aus Düsseldorf; Josefine Raab, Kunsthistorikerin, Gründerin von gute aussichten und Impulsgeberin sowie Ingo Taubhorn, Kurator am Haus der Photographie, Deichtorhallen Hamburg, der immer ein offenes Auge für überraschende Blickwinkel hat. Oberste Reihe, auf dem Kopf der Treppe, v.l.: Stefan Becht, Journalist und Gründer von gute aussichten und die Fotografin und gute aussichten Preisträgerin Katrin Kamrau.

Da!, da gehts zur Arbeit, scheint Ingo Taubhorn hier zu sagen, was Amélie Schneider dann doch eher verhalten zur Kenntnis nimmt, denn immerhin müssen 98 gültige Einreichungen von 40 Institutionen begutachtet werden.

Wie viele Farbstifte die Juroren (v.l.) Elger Esser, Hedi Lusser und Stefan Ostermeier während der Jurysitzung verbrauchten, wissen wir natürlich nicht. Aber wir wissen: Die Preisträger/innen und ihre ausgezeichneten Arbeiten für gute aussichten 2018/2019 sind ausgesucht und werden Ende Oktober 2018 bekannt gegeben.

gute aussichten CHOICE & GRANT II ab Freitag 16. November 2018 in der Städtischen Galerie Nordhorn

Sonntag, September 23rd, 2018


„Sonne Afrikas“ tituliert der gute aussichten GRANT II Preisträger Holger Jenss dieses Motiv, das Teil seiner multimedialen Arbeit „Fall at Lake Victoria“ sein wird

Bereits am Freitag, 16. November 2018 eröffnen wir in der Städtischen Galerie Nordhorn, im Südwesten Niedersachens an der Grenze zu den Niederlanden gelegen, die Ausstellung gute aussichten CHOICE & GRANT II.

Das Projekt- & Arbeitsstipendium gute aussichten GRANT, das wir – dank der Unterstützung der OLYMPUS Deutschland GmbH – seit letztem Jahr an eine/n der 122 gute aussichten Preisträger/innen vergeben können, geht 2018 an Holger Jenss für die zu realisierende Arbeit Fall at Lake Victoria.

Holger Jenss, oben, gehörte 2016/2017 zu den gute aussichten Preisträgern und ist, nach Stefanie Schroeder, die 2017 mit dem gute aussichten GRANT ihren vielbeachteten 2-Kanal-Film 40h, max. 2 Monate realisierte, der zweite junge Künstler, dem gute aussichten die Umsetzung einer neuen Arbeit ermöglichen konnte. Weitere Information zum gute aussichten GRANT finden Sie hier.


Die gute aussichten GRANT II Jury im Mai 2018 in Hamburg (v.l.): Ingo Taubhorn, Amélie Schneider, Josefine Raab, Annika Eichhorn und Thomas Niemeyer

Doch nicht nur die erstmalige Präsentation des gute aussichten GRANT II wird ab dem 17. November 2018 in Nordhorn zu sehen sein. Dr. Thomas Niemeyer, der Leiter der Städtischen Galerie Nordhorn, war nicht nur Mitglied der gute aussichten GRANT II Jury, sondern ist dem Projekt und einigen der Preisträger/innen bereits seit vielen Jahren freundschaftlich verbunden.

So hat Thomas Niemeyer sich, seinen Galerie Räumlichkeiten entsprechend, eine Auswahl von gute aussichten Arbeiten, zu der auch Carmen Catutis Zyklus Marmarilo (oben) gehört, zusammengestellt. gute aussichten CHOICE wird ausserdem folgende Künstler/innen und gute aussichten Preisträger/innen mit…

…ihren Werken präsentieren: Nadja Bournonville – Blindfell (oben das Motiv Figure), Markus Georg – Die Macht der Bilder, Sara-Lena Maierhofer – Dear Clark, Tamara Lorenz – ISMUS, Realsubstrakt, Morphopolis & Morphopolis Plan, Helena Schätzle – Die Zeit dazwischen – 9645 Kilomter Erinnerung und Daniel Stubenvoll – Saubere Arbeit.


Video Still aus „Fall at Lake Victoria“, das uns schon erahnen lässt, um was es Holger Jenss in seinem neuen Werk so gehen könnte

Die Ausstellung gute aussichten CHOICE & GRANT II eröffnet am Freitag, 16. November 2018 um 19 Uhr in Anwesenheit der jungen Künstler/innen und der Gründerin von gute aussichten, Josefine Raab in der Städtischen Galerie Nordhorn, Vechteaue 2, 48529 Nordhorn, Tel. +49-(0)5921-971-100, www.staedtische-galerie.nordhorn.de. Kommen Sie vorbei – wir freuen uns!

Die Ausstellung gute aussichten CHOICE & GRANT II ist bis Sonntag, 27. Januar 2019 in Nordhorn zu Gast. Der gute aussichten GRANT II ist ab 12. April 2019, zusammen mit gute aussichten 2018/2019 im Landesmuseum Koblenz, Festung Ehrenbreitstein und ab 11. Juli 2019 im Haus der Photographie, Deichtorhallen Hamburg zu sehen.

Der gute aussichten GRANT, das Projekt- & Arbeitsstipendium für gute aussichten Preisträger/innen, wird durch die OLYMPUS Deutschland GmbH ermöglicht in freundlicher Zusammenarbeit mit der Grieger GmbH, Tandem Kunsttransporte, der Städtischen Galerie Nordhorn, dem Landesmuseum Koblenz, dem NRW-Forum Düsseldorf und dem Haus der Photographie, Deichtorhallen, Hamburg.

gute aussichten 2018/2019: Die neunköpfige Jury hat entschieden & die Preisträger/innen ausgewählt

Samstag, September 8th, 2018

Auf sie, unser bewährtes und beliebtes Jurymitglied Dr. Wibke von Bonin, hier im August 2017 im Headquarter von gute aussichten beim Fotografieren, musste die gute aussichten 2018/2019 Jury in diesem Jahr leider verzichten. Aber: Wibke ist selbstverständlich über alles Bestens informiert und wird für unseren gute aussichten 2018/2019 Katalog einen ihrer feinen Beiträge beisteuern.

Was die neunköpfige Jury, (v.l.) der Fotograf Elger Esser im Gespräch mit Josefine Raab, der Gründerin von gute aussichten, während der Kurator Ingo Taubhorn sein Mobile checkt und Stefan Ostermeier, Bildchef der Zeitschrift brand eins, den Ausblick bewundert, entschieden hat, bleibt bis Ende Oktober 2018 unser Geheimnis. Erst dann werden die Preisträger/innen & ihre ausgezeichneten Arbeiten bekannt gegeben.

Wie wir jedoch hier an (v.r.) Katrin Kamrau, Fotografin & gute aussichten Preisträgerin, und Hedi Lusser, Bildchefin der Zeitschrift ZEIT Campus, sehen, boten die fast 100 Einreichungen zu gute aussichten 2018/2019 offensichtlich reichlich Denk- und Gesprächsstoff. Die Jurypause nutzten auch (weiter v.r.) Amélie Schneider, Bild-Liebhaberin und Fotografie-Kennerin und Stefan Ostermeier zum Gespräch. Dank an Ingo Taubhorn (l.) für das „schnelle“ Jury-Foto, auf dem …

… in der ersten Reihe (v.l.) Hedi Lusser, Gerhard Steidl und Magnus Pölcher (Assistenz) zu sehen sind. In der zweiten und dritten Reihe stehen (v.l.): Stefan Ostermeier, Amélie Schneider, Elger Esser, Josefine Raab und Ingo Taubhorn. Auf dem Kopf der Treppe (v.l.): Stefan Becht und Katrin Kamrau.
Mehr Infos zu gute aussichten 2018/2019 asap, weitere Infos zur Jury finden Sie hier.

gute aussichten 2018/2019: Zahlreiche Einreichungen & die umfangreiche Jury

Mittwoch, August 22nd, 2018


Ich bin dabei! Scheint der Juror Ingo Taubhorn (r.), hier zusammen mit Wibke von Bonin, dem Publikum zu bedeuten

Wer oder was war zuerst da: Die Henne oder das Ei? Analog zu der umfangreichen Jury von gute aussichten 2018/2019 gibt es in diesem Jahr auch sehr viele, fast 100 Einreichungen. Führte die Grösse der Jury nun zu mehr Einreichungen oder wollten wir uns, wohl ahnend, was da auf uns zukommt, mit einer grossen Jury vor den zahlreichen Einreichungen wappnen? Fragen über Fragen …

Wie auch immer. Die diesjährige Jury, ladies first, besteht aus: Der Initiatorin von gute aussichten und Kunstwissenschaftlerin Josefine Raab (Neustadt/Weinstrasse), der Kunsthistorikerin und Kulturjournalistin Dr. Wibke von Bonin (Köln), Katrin Kamrau, Fotografin, Künstlerin und gute aussichten Preisträgerin 2010/2011 (Belgien), Hedi Lusser, Bildchefin des Magazins ZEIT Campus (Hamburg) und unserer lieben Mitdenkerin und -bewegerin Amélie Schneider (Hamburg), Bild(er-)kennerin und Fotografie-Liebhaberin, Stefan Becht, Journalist und Mitbegründer von gute aussichten, Stefan Ostermeier (Hamburg), Bildchef unseres langjährigen Medien-Partners, dem Magazin brand eins und unserem stetigen Mitstreiter Ingo Taubhorn, Kurator am Haus der Photographie, Deichtorhallen Hamburg.

Bereichert wird die Jury von gute aussichten 2018/2019 durch die Teilnahme des renommierte Fotografen und Künstlers Elger Esser (Düsseldorf), oben, sowie des (Fotografie-)Buch-Verlegers Gerhard Steidl, Steidl Verlag aus Göttingen.

gute aussichten 2018/2019: Die Jury ist nun komplett – Einsendeschluss: Freitag, 3. August 2018

Dienstag, Juni 12th, 2018


Hedi Lusser, Bildchefin von ZEIT Campus, komplettiert die Jury

Die Jury für gute aussichten – junge deutsche fotografie // new german photography 2018/2019 ist komplett. Wir begrüssen, neben den bisherigen Juor/inn/en Josefine Raab, Wibke von Bonin, Katrin Kamrau, Amélie Schneider, Stefan Ostermeier, Ingo Taubhorn, dem Fotografen Elger Esser und dem Fotografie-Buch-Verleger Gerhard Steidl, die liebe Hedi Lusser, Bildchefin des Magazins ZEIT Campus in der Jury von gute aussichten 2018/2019.

ZEIT Campus gesellt sich zu unseren langjährigen, bewährten und freundlichen Medien-Partnern brand eins, c’t Fotografie, Missy Magazine, novum & ProfiFoto, denen wir für ihre kontinuierliche Unterstützung herzlich danken.

Einsendeschluss für gute aussichten 2018/2019 ist Freitag, 3. August 2018. Hier finden Sie die Teilnahme-Bedingungen und weitere Informationen.

Noch 12 Tage, bis 21. Mai 2018 in den Deichtorhallen Hamburg: gute aussichten DELUXE heute mit Rebecca Sampson

Donnerstag, Mai 10th, 2018

Bis Montag 21. Mai 2018 ist die Ausstellung gute aussichten DELUXE – junge deutsche Fotografie nach der Düsseldorfer Schule // new german Photography beyond the Duesseldorf School noch in den Deichtorhallen Hamburg zu Gast. Zu sehen sind 25 neue, frische fotografische Positionen aus dem Kreis der gute aussichten Preisträger/innen der Jahre 2004-2015.

Wir stellen Ihnen hier täglich ein oder zwei der ausgezeichneten Arbeiten vor und setzen unseren Rundgang durch die Ausstellung im Haus der Photographie Hamburg heute mit Rebecca Sampson und ihrer neuen, dreiteiligen Arbeit Apples for Sale.

Direkt gegenüber von Stefanie Schroeders 2-Kanal-Video 40h, max. 2 Monate präsentiert die gute aussichten DELUXE Ausstellung Rebecca Sampsons neue Arbeit Apples for Sale. Allerdings war und ist es dort, wie wir …

… hier sehen können, niemals so schön leer gewesen, wie oben auf der von Henning Rogge fotografierten Ausstellungsansicht. Ganz im Gegenteil: Rebecca Sampson (Mitte, rotes Kleid) und der Interpret ihrer Arbeit, Roland Wenninger (rechts von Rebecca Sampson, mit Brille), Wissenschaftler Mitarbeiter, Direktion, Museum Villa Stuck München, währdend …

Der Langen Nacht der Fotografie am 25. Januar 2018 in den Deichtorhallen Hamburg. Wie viele andere Künstler/innen in dieser Nacht, stellt Rebecca Sampson (rotes Kleid, Mitte) den interessierten Gästen ihre Arbeit vor und …

… erklärt hier, was es genau mit den 6 unterschiedlichen Mobile-Phones, die vor ihren Tafelbildern auf einem Podest präsentiert werden, …

… auf sich hat. Die von der Künstlerin selbst kreiierten Mobiles sind, wie auch das zur Arbeit gehörende Buch Apples for Sale, integraler Bestandteil des Werks und eines davon dient dazu, den Katalog, der als Dummy zu durchblättern ist, direkt online in der Ausstellung vorbestellen zu können.

Rebecca Sampson (links) mit der Gründerin von gute ausichten Josefine Raab während der Presse-Previe von gute aussichten DELUXE in Hamburg, beschäftigt sich in Apples for Sale mit indonesischen Hausmädchen, die in Hongkong als Migrantinnen zweiter Klasse unter prekären Umständen in einer weiblichen Parallelgesellschaft leben.

Die jungen, meist muslimischen Frauen, sind oft jahrelang von ihren Familien und potentiellen Sozialpartnern getrennt. Sie werden von ihren Arbeitgebern in ein uniformes Alltagskorsett gezwängt, welches ihnen eine nahezu unbegrenzte Verfügbarkeit abverlangt.

Frei in HongKong bewegen können sich die Hausangestellten lediglich sonntags, wo sie die öffentlichen Parks und Plätze der Stadt bevölkern. Raum für ein selbstbestimmtes Erkunden und Ausleben ihrer persönlichen Bedürfnisse bleibt kaum.

So verschieben sich ihre sozialen und kulturellen Interaktionen zunehmend in die virtuelle Welt von Facebook, die einen krassen Gegensatz zu der Alltagsrealität als „Maid“ bildet. Auf Facebook sind der individuellen Auslebung persönlicher Hoffnungen, Träume und Wünsche keinerlei Grenzen gesetzt. Um diese Aktionsebene sichtbar zu machen, konzipierte Rebecca Sampson eine Installation mit einer variablen Anzahl von Smart-Phones, auf denen der Betrachter den bizarren Selbstdarstellungen der jungen Frauen folgen kann.

Die Recherche für Apples for Sale wurde im Rahmen des Programms „Grenzgänger China – Deutschland“ der Robert Bosch Stiftung in Kooperation mit dem Literarischen Colloquium Berlin (LCB) gefördert. Den wunderbaren Apples for Sales Katalog können Sie direkt hier anschauen und bestellen.

The gang is ready – einige der Künstler/innen und Interpret/inn/en, die am 25. Januar 2018 bei Der Langen Nacht der Fotografie und der Eröffnung von gute aussichten DELUXE in den Deichtorhallen Hamburg dabei waren (v.r.): Christina Werner, Rebecca Sampson, Anna Simone Wallinger, Sarah Strassmann, die Interpreten Amélie Schneider, Wibke von Bonin, Roland Wenniger, Jordan Theodoridis und die Künstler Alwin Lay, Maja Wirkus, Katrin Kamrau, Luise Schröder, Claudia Christoffel und Sara-Lena Maierhofer.

Mehr über gute aussichten DELUXE, die Arbeiten und die Fotograf/inn/en finden Sie im gleichnamigen Magazin. Das 180 Seiten und 241 Abbildungen umfassende, grossformatige (200 cm x 280 cm), 875 Gramm schwere, durchgehend vierfarbige gute aussichten DELUXE Magazin (Deutsch/Englisch, gebunden, Softcover) wurde von Mario Lombardo und seinem Team vorzüglich gestaltet. Jede Ausgabe des Magazins ist einzeln nummeriert, die Auflage streng limitiert und das alles zum Preis von 10,- Euro pro Exemplar.
Das gute aussichten DELUXE Magazin (ISBN 978-3-9819355-1-6), herausgegeben von Stefan Becht und Josefine Raab, erhalten Sie exklusiv in der Buchhandlung im Haus der Photographie, Deichtorhallen Hamburg, bei der Fachbuchhandlung Sautter + Lackmann, Hamburg oder direkt bei uns: info@guteaussichten.org

Noch 16 Tage, bis 21. Mai 2018 in den Deichtorhallen Hamburg: gute aussichten DELUXE heute mit Nadja Bournonville

Sonntag, Mai 6th, 2018

Bis Montag 21. Mai 2018 ist die Ausstellung gute aussichten DELUXE – junge deutsche Fotografie nach der Düsseldorfer Schule // new german Photography beyond the Duesseldorf School noch in den Deichtorhallen Hamburg zu Gast. Zu sehen sind 25 neue, frische fotografische Positionen aus dem Kreis der gute aussichten Preisträger/innen der Jahre 2004-2015.

Wir stellen Ihnen täglich ein oder zwei der ausgezeichneten Arbeiten hier vor und setzen unseren Rundgang durch die Ausstellung im Haus der Photographie Hamburg heute mit Nadja Bournonville und ihrem Zyklus Blindfell fort, der sich im hinteren Kabinett des linken Ausstellungsflügels befindet.

Nadja Bournonville (zweite von links) mit der Interpretin ihrer Arbeit Blindfell, der lieben Amélie Schneider (zweite von rechts), Bildliebhaberin und Fotografieexpertin und Klaus Hillmann (rechts), Geschäftsführer von Tandem während Der Langen Nacht der Fotografie am 25. Januar 2018 in den Deichtorhallen Hamburg.

Blindfell ist ein Begriff aus dem Altenglischen und bedeutet, jemanden seiner Sehfähigkeit zu berauben. In ihrer gleichnamigen Werkreihe fokussiert Nadja Bournonville Fehlfunktionen unserer visuellen Wahrnehmung.

Die Protagonisten von Bournonvilles Bilder sind nicht selten ihres Augensinns beraubt – mit bedeckten, herausgeschnittenen oder gänzlich schwarzen Augen, wie auch hier die zufällig ausgesuchten Mitwirkenden der Performance The Magic Triangle von Amélie Schneider anlässlich Der Langen Nacht der Fotografie.

Wir „sehen“ mit unserem Gehirn, das unsere Eindrücke in Bruchteilen von Sekunden sortiert, mit vorhandenem Wissen abgleicht und speichert. Es fragt sich, welche Eindrücke bleiben und warum? Was fasziniert oder stößt uns ab, was verliert sich in Unachtsamkeit, in Desinteresse?

Blindfell visualisiert optische Täuschungen. Häufig unscharf, fehlfarbig, doppelt belichtet oder manuell bearbeitet erinnern Bournonvilles Bilder an Irrlichter oder die legendären Elmsfeuer.

Sie erinnern auch die frühen Tage der Fotografie, als man der camera obscura, der geheimnisumwitterten dunklen Kammer, die Fähigkeit zutraute, Unsichtbares und Übersinnliches wie Geister oder spiritistische Erscheinungen ins Bild zu bannen.

Das Glasbild aus Blindfell, handbeschrieben von oben bis unten, frei schwebend im Raum, erzählt einen nicht lesbaren Mythos und gehört sicherlich zu den am meisten bewundernsten und fotografierten Objekten der Ausstellung. Auch das Cover des gute aussichten DELUXE Magazins (unten) zeigt ein Motiv aus Blindfell.

Mehr über gute aussichten DELUXE, die Arbeiten und die Fotograf/inn/en finden Sie im gleichnamigen Magazin. Das 180 Seiten und 241 Abbildungen umfassende, grossformatige (200 cm x 280 cm), 875 Gramm schwere, durchgehend vierfarbige gute aussichten DELUXE Magazin (Deutsch/Englisch, gebunden, Softcover) wurde von Mario Lombardo und seinem Team vorzüglich gestaltet. Jede Ausgabe des Magazins ist einzeln nummeriert, die Auflage streng limitiert und das alles zum Preis von 10,- Euro pro Exemplar.
Das gute aussichten DELUXE Magazin (ISBN 978-3-9819355-1-6), herausgegeben von Stefan Becht und Josefine Raab, erhalten Sie exklusiv in der Buchhandlung im Haus der Photographie, Deichtorhallen Hamburg, bei der Fachbuchhandlung Sautter + Lackmann, Hamburg oder direkt bei uns: info@guteaussichten.org

Danke Schön! An 4878 Vernissage Gäste, die Interpreten, Förderer und die Künstler von gute aussichten DELUXE & der Langen Nacht der Fotografie

Montag, Februar 19th, 2018

Donnerstag, 25. Januar 2018, 19 Uhr, Haus der Photographie, Deichtorhallen Hamburg: Die Ausstellung gute aussichten DELUXE – junge deutsche Fotografie nach der Düsseldorfer Schule // new german photography beyond the Duesseldorf School, die 25 neue, herausragende Positionen der gute aussichten Preisträger der Jahre 2004-2015 präsentiert, wird mit der Langen Nacht der Fotografie eröffnet.

Wir beugen das Knie und sagen ganz herzlich DANKE SCHÖN!: An (unglaubliche) 4878 Gäste, an unsere wunderbaren Interpreten, an unsere Förderer und an alle gute aussichten Künstler/innen, die die Eröffnung und die erste Lange Nacht der Fotografie gemeinsam mit uns bestritten, besucht und erlebt haben!

Josefine Raab (mit Mikrofon), Gründerin von gute aussichten und Kuratorin der gute aussichten DELUXE Ausstellung, präsentierte den Besuchern alle anwesenden und ausstellenden gute aussichten DELUXE Künstler/innen.

Für die Musik und den richtigen Sound während der Eröffnung von gute aussichten DELUXE und der Langen Nacht der Fotografie sorgte unser Freund Stefan Kiefer, auch bekannt als DJ Captain Shakti.

Ingo Taubhorn (links), Kurator am Haus der Photographie, Deichtorhallen und langjähriger Weggefährte von gute aussichten, moderierte den Abend souverän und stellte die einzelnen Interpreten vor, hier Amélie Schneider, Bildchefin von Neon und Dr. Wibke von Bonin (rechts), Kunsthistorikerin und Kulturjournalistin.

Während immer mehr und mehr Besucher/innen in die Halle hineinströmten, sind …

… andere Vernissage-Gäste bereits dabei, erste Details, wie hier bei der installativen Arbeit „Chicks; Rags; Hopes“ von Nicolai Rapp, zu entdecken.

Gespannt lauschte der Interpret Jordanis Theodoridis (mitte) der Sammlungskuratorin am Haus der Photographie, Deichtorhallen Hamburg und Interpretin Dr. Sabine Schnakenberg (rechts), die sich mit Kolja Linowitzki (mit Schirmmütze & Brille) über seine Arbeit „Digits of Light“ austauschte.

Da die Halle kurzzeitig immer wieder wegen Überfüllung geschlossen werden musste, warteten viele Besucher, die zeitweise bis zum Hamburger Kunstverein standen, geduldig auf Einlass.

In gleich zwei ebenso einfachen wie genialen Performances präsentierte der Gestalter und Galerist Werner Widmer (rechts) die Arbeit „FUN – GHB – EAT“ der Künstlerin und Fotografin Claudia Christoffel (links).

Unser Freund und langjähriger Begleiter Klaus Hillmann (links), äusserst belesener Geschäftsführer von TANDEM Kunstransporte aus Frechen/Köln, stellte zusammen mit der Fotografin Monika Czosnowska (rechts) deren neues Werk „Eliten“ den Besuchern vor.

Auch das war -selbstverständlich- möglich: Stilles Interesse und ein bisschen Be- oder Verwunderung der Gäste bei der neuen Arbeit „Blindfell“ unserer Künstlerin Nadja Bournonville.

Gern und viel genommes Selfie-Motiv: Das illuminierte LCD-Panel, das sich in den Bildern (an der gegenüberliegenden Wand) von Christina Werners neuem, komplexen Werk „Reflecting Pools“ spiegelt.

Wir danken den zahlreichen Gästen, die die erste Lange Nacht der Fotografie in der Ausstellung gute aussichten DELUXE am 25. Januar 2018 in den Deichtorhallen Hamburg mit ihrem Besuch zu einem wunderbaren Erfolg gemacht haben. Wir berichten hier weiter über die Ausstellung gute aussichten DELUXE, die bis 21. Mai 2018 in Hamburg zu sehen ist.

gute aussichten DELUXE wird von dem gleichnamigen Magazin begleitet, das auf 180 Seiten und mit 241 Abbildungen die 25 neuen Positionen der Fotografen und Künstler vorstellt. Grossformat, gebunden, Softcover, limierte Auflage, jede Ausgabe nummeriert, 10,- Euro. Exklusiv in der Buchhandlung im Haus der Photographie, bei der Fachbuchhandlung Sautter + Lackmann oder direkt bei uns zu beziehen: info@guteaussichten.org

gute aussichten 2017/2018: Die 8 Preisträger & ihre ausgezeichneten Arbeiten

Dienstag, Oktober 24th, 2017

Das sind sie, die 8 Preisträger von gute aussichten – junge deutsche fotografie // new german photography 2017/2018, im September 2017 während unseres Arbeitstreffens im Haardter Schloss in Neustadt/Weinstrasse. Von rechts: Stephan Bögel, Alexandra Polina, Alba Frenzel (liegend), Rie Yamada (stehend), Josefine Raab (Gründerin von gute aussichten), Ricardo Nunes, Pola Bermes (Assistentin gute aussichten), Julian Slagman, Laura Giesdorf, Janosch Boerckel und Stefan Becht (Gründer gute aussichten).

Mehr über die 8 Arbeiten der Preisträger steht hier und wer schon mal einen Blick auf ihre Bilder riskieren möchte, schaut ins PRESSEKIT auf unserer Website.

Bäumchen wechsel dich: Das, zur Erinnerung, war die Jury von gute aussichten 2017/2018, die sich im August 2017 bei uns getroffen hatte. Von rechts: Tamara Lorenz, Fotografin, Köln; Stefan Becht, gute aussichten; Dr. Wibke von Bonin, Kunstjournalistin, Köln; Boris Becker, Künstler, Köln; Josefine Raab, gute aussichten; Mario Lombardo, Art Director, Berlin; Alain Bieber, Direktor NRW-Forum Düsseldorf; Amélie Schneider, Bildchefin NEON, Hamburg & Ingo Taubhorn, Kurator Haus der Photographie, Deichtorhallen Hamburg.

Die Jury-Crew-Gang für gute aussichten 2017/2018

Mittwoch, September 6th, 2017

29. August 2017, Neustadt/Weinstrasse, gute aussichten Headquarter, Haardter Schloss, die extrem engagierte und ebenso reizende Jury-Crew-Gang für gute aussichten – junge deutsche fotografie // new german photography 2017/2018 (v.r.): Tamara Lorenz, Künstlerin, Fotografin, Musikerin und gute aussichten Preisträgerin der ersten Stunde, Köln; Stefan Becht, Journalist und gute aussichten Kommunikator; Dr. Wibke von Bonin, Kunst- & Kulturjournalistin, Jurymitglied seit 2009, Köln; Boris Becker, Künstler, Fotograf, Segler und Verleger, Köln; Josefine Raab, Kunsthistorikerin, Gründerin & CEO gute aussichten, Neustadt/W; Mario Lombardo, Art Director, Gestalter, Duft-Erfinder & Jurymitglied seit Beginn (2004) von gute aussichten, Berlin; Alain Bieber, Künstlerischer Direktor des NRW-Forum Düsseldorf und Multimedialer Allorundgestalter; Amélie Schneider, Bildchef & -liebhaberin des Magazins NEON und DJ, Hamburg sowie Ingo Taubhorn, Kurator am Haus der Photographie, Deichtorhallen Hamburg, Bildentschlüssler, Ausstellungsmacher & Fotograf, Hamburg.

Der renommierte deutsche Fotograf & Künstler Boris Becker unterstützt die Jury von gute aussichten 2017/2018

Donnerstag, Juni 1st, 2017

Der renommierte, in Köln lebende, Fotograf, Künstler, Filmemacher und Verleger Boris Becker wird die Jury von gute aussichten – junge deutsche fotografie // new german photography 2017/2018 bei ihrer Arbeit unterstützen.

Boris Becker studierte erst bei Wolfgang Ramsbott an der Hochschule für Künste in Berlin bevor er sich von 1984-1990 bei Bernd Becher an der Kunstakademie Düsseldorf dem Studium der Fotografie widmete und dieses als Meisterschüler abschloss.

„Dieser Becker hat Kreativ-Bums!“ titelte Nora Reinhardt am 9.2.2010 auf SPIEGEL Online ihre Geschichte über die großen Boris Becker Ausstellungen in Köln und Linz, die Becker Werke von 1984 bis 2009 präsentierten.

Boris Becker selbst bezeichnet sich als Bildfinder: „Behält er auch technisch die von seinen Lehrern Bernd und Hilla Becher bevorzugte Methode der Großbildphotographie bei, die ein kompositorisch gelungenes und ein detailgenaues Abbild der Wirklichkeit begünstigt, sieht er seine Aufgabe weniger in der Wiedergabe objektiv wahrgenommener Umstände, sondern vielmehr darin, das Vertrauen in die Wirklichkeit sowie in auf sie Bezug nehmende Bilder auf den Prüfstand zu stellen“, heißt es im begleitenden Ausstellungstext. Weitere Informationen.

Der international renommierte Fotograf Boris Becker ist mit seinen Arbeiten in zahlreichen Sammlungen vertreten, die weltweit in zahllosen Ausstellungen präsentiert wurden.

Mit seiner Teilnahme komplettiert Boris Becker (Vielen Dank!) die Jury von gute aussichten 2017/2018, der neben ihm …

… Josefine Raab (l.), Kunsthistorikerin und Gründerin von gute aussichten, hier zusammen mit Amélie Schneider, Fotografie-Liebhaberin & Bildchefin des Magazins NEON, sowie Wibke von Bonin, Kunsthistorikerin und Kulturjournalistin, Tamara Lorenz, Fotografin und gute aussichten Preisträgerin, Alain Bieber, Künstlerischer Direktor des NRW-Forum Düsseldorf, Mario Lombardo, Gestalter und Art Director, Stefan Becht, gute aussichten und Ingo Taubhorn, Kurator am Haus der Photographie, Deichtorhallen Hamburg angehören. Alle Informationen zur Teilnahme.

Einsendeschluss für gute aussichten 2017/2018 ist Montag 31. Juli 2017.

Foto Boris Becker: Gabriele Paulussen.

gute aussichten 2016/2017: Fast alle anwesenden Jurymitglieder im Bild

Sonntag, September 4th, 2016

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Natürlich kann jeder die Mitglieder der gute aussichten 2016/2017 Jury auf unserer Website nachlesen. Nachdem wir gestern die versammelte Rückenansicht der fast ganzen Jury präsentiert haben, hier nun sechs der acht Juroren frontal bei der Arbeit. Von links her sind zu sehen: Dr. Wibke von Bonin (Köln), Thomas Neumann (Düsseldorf), Ingo Taubhorn (Hamburg), Mario Lombardo (Berlin), Amélie Schneider (Hamburg) und Herlinde Koelbl (München).

gute aussichten 2015/2016: Die neunköpfige Jury musste aus 104 Einreichungen von 36 Institutionen auswählen

Sonntag, September 13th, 2015

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Ein Tag im späten August 2015 im Headquarter von gute aussichten in Neustadt/W. und alles ist vorbereitet für die Jurysitzung. Acht Juror/inn/en hat Josefine Raab, die Gründerin des Nachwuchsförderungs-Projektes gute aussichten in diesem Jahr zur Jury dazu gebeten, die sich …

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… hier, rund um den Rechner, versammelt haben. 106 Einsendungen von denen 104 Einreichungen aus 36 Institutionen zum Wettbewerb gute aussichten – junge deutsche fotografie // new german photography 2015/2016 zugelassen werden konnten, galt es zu begutachten. Es staunen gerade, vorne links, Ingo Taubhorn, der die sitzende Wibke von Bonin verdeckt, daneben Mona Mönnig (liest!), Ulrich Seidl und Stefan Becht (stehend), Ludger Derenthal und Mario Lombardo (Hände im Gesicht), Amélie Schneider scharf an Josefine Raab vorbei schauend, die vom Computer verdeckt wird. Wie wir sehen können …

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… auch für erfahrene Juroren kein leichtes Unterfangen. Inzwischen ist es Nacht, die Sitzordnung hat sich massiv verändert und dieses Mal wird Mona Mönnig (von Josefine Raab) verdeckt. Lange rede, kurzer Sinn: Die neunköpfige Jury hat, nach vielen intensiven und auch kontroversen Diskussionen, eine sehr gute Entscheidung gefällt, die wir am 26. Oktober 2015 bekannt geben werden. Bis dahin bleiben Sie uns gewogen und freuen sich über weitere Beiträge hier.

 

Eine Liebeserklärung an die Fotografie & die Arbeit mit ihr – von Amélie Schneider

Mittwoch, August 19th, 2015

Selten genug können Menschen über das, was sie tun, jeden Tag tun, was sie arbeiten eine vernünftige Beschreibung abgeben. Das hat sicherlich damit zu tun, dass sie das, was sie tun, nicht so schrecklich gern tun. Noch seltener ist es allerdings, dass jemand eine so wunderschöne Skizzierung dessen gelingt, was er jeden Tag tut. Und sehr gerne tut! Was wir hier von Amélie Schneider lesen dürfen ist schlicht eine Liebeserklärung an das Medium Fotografie und die tägliche Arbeit damit. Wie das gelingt? Da liebt jemand seinen Job, das Leben und die Fotografie! Eine getextete Sternstunde für die Fotografie frisch serviert aus der Fotoredaktion von NEON.

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Amélie Schneider, 33, (fotografiert von Kathrin Spirk) studierte Visuelle Kommunikation an der Academie Beeldende Kunsten in Maastricht. Seit sieben Jahre ist sie Mitglied der Fotoredaktion des Magazins NEON und seit 2015 deren Fotochefin. Amélie ist in diesem Jahr erstmals, neben so bekannten Persönlichkeiten wie der Kunsthistorikerin und Kulturjournalistin Dr. Wibke von Bonin und dem österreichischen Regisseur und Filmemacher Ulrich Seidl, Mitglied in der Jury von gute aussichten, dem laut SPIEGEL „renommiertesten Wettbewerb für junge Fotografie in Deutschland“. Zusammen mit der Chefredakteurin von NEON, Nicole Zepter legt Amélie Wert auf die kompromisslose Relevanz junger Fotografie im Heft.

Amélie Schneider
In meiner Arbeit ist mir meine Verantwortung gegenüber der Fotografie jeden Tag bewusst. Wir arbeiten sehr gründlich und überlegt und mit einer sehr spürstarken Optik. Ich meine damit, dass jeder für sich prüft, ob es die beste und zeitgemäße Lösung für eine Bebilderung ist, die wir in Druck geben. Vom Moment des Konferierens über die Themen und wie wir sie optisch sehen, über den Austausch darüber mit dem Fotografen bis hin zum fertigen Layout vergehen ca. drei Wochen. Das ist genug Zeit, um eine gute fotografische Arbeit reifen zu lassen.

Oft haben wir mehrere gute Lösungen, Layouts und lassen ein, zwei Nächte verstreichen und sie „reifen“. Morgens komme ich oft ins Büro und frage den Grafiker, mit dem ich die Bildauswahl gemacht habe: „Und, was hast Du heute Morgen gedacht, als Du das Layout gesehen hast?“ Meist weiß man es am nächsten Morgen sofort: „Das ist es“. Dann ist es so gut, dass man es sich immer wieder anschauen muss. Wie ein guter Song, den man auf repeat stellt um ihn richtig in die Venen zu kriegen.

Das Schöne an unserer Arbeit ist der Fluss. Zu spüren, wie sich die Fotografie jeden Tag bewegt. Mit dem Durchforsten von Portfolios und Tumblern Stimmungen einzuatmen. Viele davon sind nicht relevant für konkrete Veröffentlichungen und haben doch Einfluss auf unsre Wahrnehmung. Es kann ein bestimmtes Thema sein, ähnliche Übungen mit Licht und Mitmenschen, ein bestimmter Humor. Man bewegt sich in diesem Dickicht an Momenten und es verdichtet sich, man begibt sich auf die Welle, das ist wirklich surfen.

Plötzlich begegnet man einem Bild, das ungesehen ist und macht einen Screenshot. Es ist noch völlig unklar, was dieses Bild je für eine Verwendung haben wird, aber es muss „gepflückt“ werden. Dieses Pflücken und freezen von Bildern ist Teil meiner Arbeit rund um die Uhr. Dank Instagram spaziere ich den ganzen Tag, auch vor und nach dem Büro, durch Fotografenportfolios. Das Bauchgefühl, mit dem wir als Blattmacher arbeiten, ist jedoch nicht von persönlichem Geschmack geprägt. Es geht immer um den Auftrag des Editierens im Sinne des Mediums. Um die Frage, welche Bilder sind in diesem Monat relevant, welche Aspekte der Fotografie wollen wir fest halten? Was wollen wir sehen, wo wollen wir uns wiederfinden? Das Bündeln und mischen dieser Bilder unserer Generation ist mein Job.

Dabei ist der Aspekt des Mischens besonders interessant. Wir geniessen mit NEON als einem General Interest Magazin, den Vorzug, ein Forum für die verschiedenen Facetten der Fotografie, Mode, Portrait, Inszenierung, Reportage zu sein. Im Moment kombinieren wir sachliche Portrait-Fotografie aus Deutschland oft mit dem lässigen, beiläufigen, warmen Look aus Barcelona und der Bild- und Symbolkraft aus den USA und London. Unser Impressum liest sich oft wie das Line-up eines guten Clubs. Da findet man Residents, die uns seit Jahren begleiten, bei uns die ersten Veröffentlichungen hatten und jetzt kaum noch available sind, weil sie so gut gebucht sind. Genau so wie junge Fotografen, die noch keine bezahlten Jobs hatten, aber eine Nuance in der Fotografie zeigen, die auch wir gerade sehen und im Heft widerspiegeln wollen. Da zögern wir nicht, jemanden sofort für eine feste Rubrik zu buchen.

Der Vorgang ist also dieser: Wir haben einen Überblick, wir spüren etwas in der Fotografie, wir sehen das konkret bei einem jungen Fotografen und stellen es mit ihm für NEON her. Nicht selten übertrifft das Ergebnis die Erwartungen. Das ist dann der schönste Moment. Wenn die Vorstellung des Bildes durch das hergestellte Bild übertroffen wurde. Dann spüren der Fotograf und ich, es ist etwas Neues entstanden. Etwas, das die Fotografie wieder um einen Millimeter fort bewegt hat. Das passiert nicht in jedem Heft, aber wenn es passiert, wissen es beide, Fotograf und Fotoredakteur. Das ist dann mehr als die Summe der einzelnen Teile, wenn das Licht gestimmt hat, die Chemie zwischen Protagonist und Fotograf, wenn etwas passiert, was niemand sich am Schreibtisch vorher hat ausmalen können. Wie bei der Fliege in dem Portrait von Christian Kracht, das Julian Baumann 2008 fotografiert hat. Im richtigen Moment flog sie an und setzte sich auf Christian Krachts Wange.

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Der Schriftsteller und Journalist Christian Kracht, 2008, fotografiert von Julian Baumann

gute aussichten 2015/2016: Die – verdammt stark besetzte – Jury steht fest

Samstag, August 15th, 2015

Alles neu macht nicht nur der Mai. Auch der August bringt hervor, was keiner erwartet hat und uns sehr freut. Zu der schon bekannten „Stamm“-Jury – dem lieben Mario Lombardo, der uns schon seit der Geburtsstunde von gute aussichten begleitet, Ingo Taubhorn, dem vorausschauenden Mann der zweiten Stunde und der klugen Wibke von Bonin –, die sich jährlich um die Gründerin von gute aussichten, Josefine Raab, versammelt, kommen in diesem Jahr viele neue, frische Gesichter. Dazu gehören …

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Amélie Schneider, Bildchefin des Magazins NEON, die im Frühjahr bereits an unserer gute aussichten_plattform6 in Hamburg teilnahm und deren Schreibtisch täglich mit neuen, oft jungen Fotografien geflutet wird. Ebenso freuen wir uns über die Teilnahme des renommierten österreichischen Regisseurs und Filmemachers Ulrich Seidl, so dass wir erstmals ein Vertreter der cinematographischen Kunst in der Jury begrüssen dürfen. Neu dabei ist auch Mona Mönnig, Fotografin und gute aussichten-Preisträgerin 2008/2009, womit wir nicht nur die natürliche Erfrischung der Jury befördern, sondern auch das Engagement unserer Preisträger würdigen. In diesem Jahr wieder einmal dabei ist …

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Ludger Derentahl, Leiter des Museums für Fotografie in Berlin, der uns bereits in den Jahren 2006, 2011 und 2012 freundlich in der Jury begeleitete und uns stets mit Rat und Tat unterstützt.

106 Einsendungen haben wir zu gute aussichten – junge deutsche fotografie // new german photography 2015/2016 erhalten, von denen 103 Einreichungen aus 36 Institutionen zum Wettberwerb zugelassen wurden. Ergo: Keine leichte Aufgabe, die da auf die Jury zukommt …