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2007/08 JON ADRIE HOEKSTRAIconIconIconIconIcon


Nachtrecorder

DVD 4:12 Minuten (Dokumentation), 1 Zeitung, ca. 25 C-Prints, ungerahmt, verschiedene Formate

2006, Hochschule Münster / Professorin Andrea Rauschenbusch und Professor Reinhold Happel

"Kein größerer Dieb als der Schlaf: er raubt uns das halbe Leben" – (Deutsches Sprichwort)

In einem Ladenlokal an einer Hauptverkehrsstraße in Münster/Westfalen ging im Jahr 2006 für zwei Monate der Nachtrecorder in Betrieb. Im Mai befand er sich im Aufnahme-Modus. Zwischen Mitternacht und sechs Uhr morgens wurden Vorgänge auf der Strasse in Wort, Bild und Ton festgehalten. Im Juni 2006 wurde von REC auf PLAY umgeschaltet. Das Aufgezeichnete wurde den Anwohnern als Ausstellung präsentiert und als Zeitung herausgegeben.

Katalog-Buch-Auszug:

ORT & RAUM

Zunächst erforderlich war die Suche und Anmietung eines für Beobachtung und Präsentation gleichermaßen geeigneten Ladenlokals. Die Wahl fiel auf die Weseler Straße als eine der großen Ein- und Ausfallstraßen in Münster. Sie dient als vierspuriger Zubringer von und zur Autobahn. In ihrer – später von den Anwohnern bestätigten – funktionalen Anonymität wurde sie zum "Un-Ort", an dem sich schon tagsüber niemand freiwillig aufhält. Im Haus Nummer 26 wurde schließlich eine Räumlichkeit zum NACHTRECORDER umfunktioniert.

REC

In den Nächten zwischen dem 2. Mai und dem 13. Juni 2006 befand sich der NACHTRECORDER im Aufnahmemodus. In Wort und Bild wurden Vorgänge zwischen Mitternacht und sechs Uhr morgens aufgezeichnet. Zunächst beobachtete Hoekstra die Situation mit einer Videokamera passiv vom Laden aus, später begab er sich hinaus auf die Straße, führte Interviews und fotografierte. Jede Nacht hielt er die Ereignisse in einem Protokoll fest oder führte Tagebuch.

PLAY

Im Juni schaltete der NACHTRECORDER von REC auf PLAY. Im Wiedergabemodus wurden den Anwohnern der Straße die Ergebnisse der nächtlichen Dokumentation als Ausstellung und in Form einer Zeitung präsentiert, die Videoaufzeichnungen abgespielt. Das Ereignis als Ganzes wurde wiederum auf DVD aufgezeichnet.

Weiter gehts im Buch gute aussichten - junge deutsche fotografie 2007/2008 auf Seite 46.