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Noch 19 Tage, bis 21. Mai 2018 in den Deichtorhallen Hamburg: gute aussichten DELUXE heute mit Jewgeni Roppel und Georg Brückmann

Donnerstag, Mai 3rd, 2018

Bis Montag 21. Mai 2018 ist die Ausstellung gute aussichten DELUXE – junge deutsche Fotografie nach der Düsseldorfer Schule // new german Photography beyond the Duesseldorf School noch in den Deichtorhallen Hamburg zu Gast. Zu sehen sind 25 neue, frische fotografische Positionen aus dem Kreis der gute aussichten Preisträger/innen der Jahre 2004-2015.

Wir stellen Ihnen täglich ein oder zwei der ausgezeichneten Arbeiten hier vor und setzen unseren Rundgang durch die Ausstellung im Haus der Photographie Hamburg heute mit Jewgeni Roppel und Georg Brückmann fort.

Seit dem 12. Jahrhundert ranken sich um den See Svetloyar, der in Russland im nördlichen Sibirien liegt, Mythen und Legenden. Der Sage nach ist in diesem See die Stadt Kitezh bei einem Angriff der Mongolen versunken und ruht seither auf dem Grunde des Gewässers. Der Mythos erzählt auch, dass nur jene, die rein im Herzen und der Seele sind, den Weg nach Kitzeh finden werden. Bis heute bietet “das russische Atlanis”, wie Kitzeh auch genannt wird, Anlass, über die angeblich magischen Kräfte, die sich bisweilen im Läuten von Glocken oder dem Erscheinen von Lichtspielen manifestieren zu spekulieren.

Jewgeni Roppels Bilder in seiner Serie Svetloyar folgen dem besonderen Licht an diesem Ort und bannen die Aura, das nicht rational Erfassbare, das spirituelle Moment dieser Umgebung in magisch erscheinende und durchleuchtete Bilder.

Jewgeni Roppel (dritter von links, mit gelber Mütze) und die Interpretin seiner Arbeit, die Journalistin Carla Erdmann (fünfte von links, mit Brille) während der Langen Nacht der Fotografie und der Eröffnung der Ausstellung von gute aussichten DELUXE am 25. Januar 2018 in den Deichtorhallen Hamburg.

Direkt gegenüber von Svetloyar eröffnet Georg Brückmann mit seiner Arbeit Kundmanngasse 19 einen Raum ganz anderer Art. Im Jahr 1925 beauftragte Margarethe Stonborough-Wittgenstein den Architekten Paul Engelmann mit dem Bau einer repräsentativen Stadtvilla in Wien, an deren Planung ihr Bruder, der Philosoph Ludwig Wittgenstein (1889-1951) maßgeblich beteiligt war.

Wenn laut Wittgenstein „im Wort ein Abbild der Wirklichkeit erschaffen wird“ kann das Palais in der Kundmanngasse 19 als „hausgewordenes“ Abbild seiner philosophischen Denkweise gelten.

Georg Brückmann entwickelt in seiner Serie aus Innen- und Außenansichten des Palais’ eine Bildwerdung Wittgenstein’scher Prägung und erweckt en passant mit visueller Eloquenz den grossbürgerlichen, intellektuell eigenwilligen Geist seiner Erbauer und Bewohner zu neuem Leben.

Mehr über gute aussichten DELUXE, die Arbeiten und die Fotograf/inn/en finden Sie im gleichnamigen Magazin. Das 180 Seiten und 241 Abbildungen umfassende, grossformatige (200 cm x 280 cm), 875 Gramm schwere, durchgehend vierfarbige gute aussichten DELUXE Magazin (Deutsch/Englisch, gebunden, Softcover) wurde von Mario Lombardo und seinem Team vorzüglich gestaltet. Jede Ausgabe des Magazins ist einzeln nummeriert, die Auflage streng limitiert und das alles zum Preis von 10,- Euro pro Exemplar.
Das gute aussichten DELUXE Magazin (ISBN 978-3-9819355-1-6), herausgegeben von Stefan Becht und Josefine Raab, erhalten Sie exklusiv in der Buchhandlung im Haus der Photographie, Deichtorhallen Hamburg, bei der Fachbuchhandlung Sautter + Lackmann, Hamburg oder direkt bei uns: info@guteaussichten.org

Ulrich Seidl, der renommierte österreichische Filmregisseur und Drehbuchautor unterstützt die Jury von „gute aussichten 2015/2016“

Freitag, Juni 5th, 2015

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So haben wir uns das immer vorgestellt: Einen Pessimisten, Voyeur, Sozialpronographen, Humanisten, Menschverachter, Provokateur und Unhold an Bord zu haben. Und das sind nur einige der Etiketten, die mensch dem Film-Regisseur, Drehbuchautor und Produzent Ulrich Seidl so aufdrückt. Der Österreicher, der heute in Wien lebt und auch fotografisch arbeitet, wird die „gute aussichten – junge deutsche fotografie 2015/2016“ Jury beehren und sie bei ihrer Arbeit unterstützen. Danke.

Filme, die so bildhaft sind, dass sie wie die konsequente Fortführung der Fotografie anmuten und Themen, die so weh tun, dass Otto-Normal-Verbraucher anfängt an den Fingernagelbetten rum zu knabbern – es gäbe wahrlich schlechtere Markenzeichen für einen Regisseur. Und doch wird der Österreicher international mit Auszeichnungen und Preisen für seine Filme geradezu überhäuft. Darunter so brutal realistische Filme wie „Models“ (1998), „Hundstage“ (2001), „Import-Export“ (2007) und die Trilogie: „Paradies: Liebe // Glaube // Hoffnung“ (2012-2014). Natürlich geht es Ulrich Seidl immer um die essentiellen Dinge des Lebens: Liebe und Sex, Einsamkeit und Existenz, Hoffnung und Angst, Beheimatung und Verlorensein. Darunter macht er es einfach nicht. Gut so! Und wenn er kein Filmregisseur wäre, könnten wir ihn glatt für den Detektiv Brenner des Autors Wolf Haas halten. Der kommt auch aus Wien und macht’s auch nicht drunter.

Aber im Ernst: Wir freuen uns sehr auf die Teilnahme von Ulrich Seidl an der „gute aussichten 2015/2016“-Jury und sind gespannt, was er zu den eingereichten Arbeiten der jungen Talente sagen wird. Weitere Infos zu Ulrich Seidl und seinem umfangreichen Werk finden Sie hier: www.ulrichseidl.com

Einsendeschluss für „gute aussichten 2015/2016“ ist Freitag, 31. Juli 2015. Alle Informationen zur Teilnahme und die vollständige Jury stehen hier.